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Chronik 1989-2001

Die Jahre 1989 – 2001

aufgeschrieben im April 2002 von Detlef Schmidt, Kirchenvorsteher
Die überraschende Grenzöffnung im November 1989 hatte auch Auswirkungen für unsere Gemeinde. Die Partnergemeinde in Dresden-Pieschen hatte nun auch die Möglichkeit, uns in Hannover zu besuchen, was ja bis dahin nur dem Pastor offiziell möglich war. Es war schon symbolisch, daß gerade Jugendliche der Markusgemeinde sich aufmachten, um sich um die Jahreswende in Misburg mit Jugendlichen unserer Gemeinde zu treffen. Um Mitternacht wurde mit einem Glas Sekt auf ein gutes deutsch-deutsches Jahr 1990 angestoßen. Zum Erntedankfest 1990 war der Dresdener Posaunenchor Gast in unserer Gemeinde, da das Erntedankfest in Dresden erst eine Woche später stattfand. Die Bläser reisten mit Familie im eigenen Pkw an und wurden bei bereits befreundeten Familien oder Mitgliedern unseres Posaunenchores untergebracht. Nach gemeinsamen Proben bliesen die vereinigten Posaunenchöre zum Erntedankgottesdienst. Im Oktober 1992 trafen sich Vertreter von Kirchenvorstand und Gemeindebeirat unserer Gemeinde mit Kirchenvorstehern aus Dresden in Eisenach mit dem Ziel, nachzudenken über die Frage, wie die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden weiterhin zu gestalten sei. Geleitet wurde dieses Treffen von den Pastoren Sossna und Uhle aus Dresden. Dort wurde festgelegt, die Partnerschaft fortzuführen. Durch die Vereinigung, so betonte Pastor Uhle, sollte die Partnerschaft neue Qualität und neuen Inhalt bekommen.
Im März 1991 starb der Reverend Gordon Ridler der Gemeinde St. Peter & Paul in Shepton Mallet. Damit war das Bindeglied und die treibende Kraft zwischen den beiden Gemeinden nicht mehr da, die diese Partnerschaft weiterhin mit Leben erfüllt hätte. Diese Partnerschaft war Anfang der achtziger Jahre auf Initiative der dortigen Kirchengemeinde im Zuge der Europäischen Städtepartnerschaft Misburg – Shepton Mallet entstanden.
Herr Pastor Sander ging am 31.10.90 nach fast 21 Jahren in den Ruhestand. Nach einer kurzen Pfarrvakanz übernahm Herr Pastor Sossna am 10.2.91 mit dem Einführungsgottesdienst dieses Amt. Auch im Ruhestand war Herr Pastor Sander stets bereit, Gottesdienste in der Trinitatiskirche als Vertretung zu übernehmen. Er starb am 15. September 2001 in Meitze/Wedemark.
In die Pfarrvakanz fiel auch am 21.01.91 die Grundsteinlegung für die neue Kindertagesstätte an der Kampstraße, deren Trägerschaft die Trinitatiskirche übernommen hat. Eingeweiht wurde sie am 2.12.91. 110 Misburger Kinder werden jetzt dort betreut. Die Leitung der Kita hat Frau Pietsch, seit Februar 2000 Frau Gerhardt als Vertretung während des Erziehungsurlaubes.
Im selben Jahr gab Frau Rosemeier die Leitung des Posaunenkreises ab, den sie seit 1978 geleitet hatte. Danach übernahm Frau Ria Rothe bis ungefähr Mitte 1993 die Leitung. Danach mußte der Posaunenkreis leider wegen zu geringer Anzahl aktiver Bläser aufgelöst werden.
Das Jahr 1994 war wiederum ein Jahr von personellen Änderungen unter den hauptamtlichen Mitarbeitern. Frau Seebandt, seit 1970 als Diakonin und Chorleiterin tätig, ging am 30.6.94 in den Ruhestand. Seit 1986 leitete sie auch die Kinderflötengruppe. Als Interimslösung wurde ab 4.7.94 die Leitung des Chores Frau Gwendolyn Phear übertragen, einer sehr begabten Musikstudentin, deren Eltern ebenfalls in der Gemeinde engagiert waren. Am 1.10.94 wurde aber dann in einem Gottesdienst Frau Schwerdtfeger als neue Chorleiterin eingeführt. Den Organistendienst übernahm sie erst zum 1.1.97, nachdem Herr Bierwisch nach über 25 Dienstjahren dieses Amt infolge eines Schlaganfalles nicht mehr ausüben konnte. Der Einführungsgottesdienst am 1.10.94 war auch der Beginn der Tätigkeit von Frau Knop als neuer Diakonin. Bedingt durch ihre nicht absehbare Krankschreibung übernahm im Juli 2001 Herr Schünemann befristet bis zu ihrer Gesundung diese Stelle.
Die Partnerschaft mit der Markusgemeinde Dresden entwickelte sich seit 1992 eher zu Begegnungen der beiden Chöre einschließlich der Angehörigen. Gemeinsame Chorwochenenden und Konzerte in Hannover und Dresden in den Jahren ’93, ’95, ’97 und ’98 mögen diese Entwicklung bestätigen. Diese Begegnungen wurden innerlich von allen Aktiven getragen und waren immer mit viel Wiedersehensfreude verbunden. Die Förderer und treibenden Kräfte waren auf Dresdener Seite Pastor Uhle und Kantor Pritsche und auf Hannoverscher Seite Pastor Sossna und Frau Schwerdtfeger als Chorleiterin. Die Verabschiedung von Kantor Pritsche in den Ruhestand sowie der Zusammenschluß von vier Gemeinden – darunter auch St. Markus – zur neuen Laurentius-Gemeinde ließ diese Chorbegegnungen ruhen. Bezeichnenderweise zum 10-jährigen Jahrestag der Wiedervereinigung wurde durch einen Besuch einer 5-köpfigen Delegation aus Hannover die Tradition jetzt mit der neuen Laurentiusgemeinde fortgeführt. Gemeinsam wurde in den 3. Oktober 2000 hineingefeiert, am Tag darauf der Festgottesdienst in der Kreuzkirche mit viel Prominenz aus Politik und öffentlichen Leben besucht. Ein Chorwochenende sowie jeweils ein Konzert in Dresden und Hannover im Jahre 2001 bedeuteten einen gewissen Neuanfang, jedoch wurde an Bewährtem angeknüpft und läßt für die Zukunft auf weitere Begegnungen hoffen.
Nach den Sommerferien des Jahres 1996 gründete Frau Schwerdtfeger als neues Angebot für die Gemeinde den Kinderchor. Damals wurde mit 13 Kindern in 2 Gruppen begonnen.
Ende Januar 1997 ging Frau Leseberg als Pfarramtssekretärin (seit Februar 1982) in den Ruhestand. Nachfolgerin ist seit dem 1.2.97 Frau Ritter.
Bei dem Gemeindefest 1998 wurde Frau Horn für Ihre Dienste als Raumpflegerin (seit April 1986) geehrt und verabschiedet. Ab Oktober übernehmen Frau Pägert und Frau Ingelmann die Reinigung von Kindergarten und Gemeinderäumen.
Am 4. Advent desselben Jahres feierte die Trinitatisgemeinde ihr 35-jähriges Bestehen. Die Predigt hielt Pastor i. R. Sander. Ein ganz besonderer Rahmen umgab den Festgottesdienst, denn Klänge eines Bläser- und Streichorchesters, aber auch die Stimmen des Kirchenchores füllten die vollbesetzte Kirche.
1999 feierte das Sozialzentrum e. V. sein 25-jähriges Bestehen. Auch hier sprach Pastor i. R. Sander als ehemaliger Vorsitzender des Vereines während des Festaktes in der Johanniskirche Misburg. Die Trinitatisgemeinde ist seit Februar 1974 Mitglied des Sozialzentrums Misburg e.V. Die jetzige Geschäftsführerin Frau Hübner war und ist in verschiedenen Bereichen in unserer Gemeinde engagiert.
Am 1. Advent fand auch der 25. Weihnachtsbasar statt (seit 1975). Der Alten- und Seniorenkreis kümmert sich um das leibliche Wohl, der Basarkreis verkauft die Bastelarbeiten, die sie das ganze Jahr hergestellt haben. Der Basar beginnt mit einem Familiengottesdienst und endet mit einem adventlichen Singen in der Kirche. Fest etabliert hat sich auch das Kaspertheater, welches bei Alt und Jung gleichermaßen beliebt ist.
Als weiteres Jubiläum soll das 25-jährige Bestehen des Flötenkreises im Jahre 2001 erwähnt werden. Der Flötenkreis trug während des Hauptgottesdienstes verschiedene Stücke aus seinen Repertoire vor und lud anschließend zu einem Empfang in den Gemeindesaal ein. Bemerkenswert ist, und zeugt von Beständigkeit, daß Frau Engelke seit der Gründung die Leiterin ist.
Neben dem Erwachsenenflötenkreis gibt es auch für Kinder Flötengruppen. Die Kinder erlernen das Blockflötenspielen in einer Anfängergruppe und werden je nach Fortschritten in die entsprechenden Gruppen aufgeteilt. Nach dem Ausscheiden von Frau Seebandt übernahm im September 1994 Herr Schüttlöffel die Leitung der Kinderflötengruppen und ab April 1998 Frau Wrana. Die aktuelle Zahl von 70 Kindern in 9 Gruppen zeigt doch, daß neben den vielen modernen Freizeitangeboten das Erlernen eines vergleichbar einfachen und in seiner Anschaffung preiswerten Instrumentes noch nicht aus der Mode gekommen ist. Sicherlich auch dank den Eltern, die hier den ersten Schritt für ihre Kinder tun müssen.
Besuchsdienstkreis, Kinder- und Jugendgruppen, Hausbibelkreis, Basarkreis, Behindertengruppe und Alten- und Seniorenkreis tragen - ohne das sie hier mit Einzelaktionen erwähnt wurden – weiterhin das Gemeindeleben mit. Dabei bieten diese Gruppen und Kreise je nach Lebensalter und Interessen den Mitgliedern gemeinsame Zusammenkünfte in der vertrauten Umgebung in unseren Gemeinderäumen bzw. auch außerhalb.
In der Amtsperiode 1994/2000 hatte der Kirchenvorstand größere Baumaßnahmen abzuwickeln. Es sollte für die Jugendarbeit ein separater Raum geschaffen werden, der vornehmlich von Kinder- und Jugendgruppen genutzt werden sollte. Des Weiteren wurde die Forderung nach einem behindertengerechten WC immer lauter. Letzt endlich war Baubeginn des Anbaus in Massivbauweise April 1999. Für die Finanzierung wurde ein Teil des Grundstückes südlich der Kirche zwischen Buchholzer Straße und Uhlandstraße verkauft. Im Zuge dieses Neubaus wurde die Heizung in der Kirche und die Giebelfenster an der Ost- und Westseite erneuert sowie die bestehenden Gemeinderäume innenarchitektonisch umgestaltet. Die bestehende elektrische, nachtstromgespeiste Fußbodenheizung war aufgrund des hohen Energieverbrauches und der schwierigen Regulierbarkeit nicht mehr zeitgemäß, so daß sie durch eine Warmwasserheizung ersetzt wurde. Gleichzeitig wurde die Wärmeerzeugung für das gesamte Gemeindezentrum auf zwei Thermen mit Brennwerttechnik umgestellt. Die Giebelfenster bestanden aus einer Holzkonstruktion mit Einscheibenverglasung. Da die tragende Holzkonstruktion ständig der Witterung ausgesetzt war und schon Schäden aufwies, wurde als Sanierung eine Alu-Glas-Fassadenkonstruktion außenseitig vor das bestehende Holz gesetzt. Zwei zusätzliche Fenster je Seite ermöglichen auch eine bessere Lüftungsmöglichkeit. Erwähnt werden sollte auch noch die neue Beleuchtungsanlage, die es ermöglicht, das künstliche Licht stimmungsvoller entsprechend den Anlässen einzusetzen. Die übrigen Gemeinderäume erhielten neue Anstriche, Bodenbeläge, Gardinen, Leuchten etc. Die Gottesdienste fanden in dieser Zeit im Gemeindesaal statt, für den Gottesdienst am Heiligabend wurde uns von der Nachbargemeinde die St.-Anna-Kirche zur Verfügung gestellt. Der Gottesdienst in der renovierten Kirche am Karfreitag, den 21.04.2000, bedeutet den Abschluß aller Baumaßnahmen. Die viele Arbeit des Kirchenvorstandes während der Bauphase und auch die finanziellen Aufwendungen sind sicherlich zukunftsweisend angelegt, weil auch die stärkere Identifikation der Gemeinde mit dem „schönen“ Gemeindezentrum neue Kraft und Geborgenheit vermittelt.
Nachdem alle staubigen Arbeiten erledigt waren und auch die neue Heizung installiert war, konnte nun auch die anstehende Orgelrestaurierung durchgeführt werden. Das Gutachten des zuständigen Orgelrevisors bestätigte zwar den guten Zustand des Instrumentes, nur mußten nach über 30 Dienstjahren einige Abnutzungserscheinungen beseitigt werden: Reinigung aller Pfeifen von Staub, Stimmung auf Stimmton, Neuintonation, Verbesserung der Windversorgung. Für die Realisierung wurde ein 5-köpfiger Orgelausschuß gegründet, der für Finanzierung und Auftragsvergabe zuständig war. Ausgeführt wurden die Restaurierungsarbeiten vom August bis zum Oktober 2001 durch die Orgelbauwerkstatt Franz Rietzsch aus Hiddesdorf/Hemmingen. Neben Zuschüssen vom Landeskirchenamt hat die Gemeinde durch ihre Spendenbereitschaft im erheblichen Maße zu dem Gelingen der Aufgabe beigetragen.
Entsprechend den neuen Informationsmöglichkeiten wurde Anfang 2001 eine eigene Homepage im Internet unter der Adresse www.trinitatiskirche.de eingerichtet werden. Hier ist eine neue Informationsquelle geschaffen worden, die weit über den Wirkungsbereich des Gemeindebriefes hinausgeht. Die Internetseiten müssen stets aktuell gehalten werden, teilweise auch neu geschaffen werden. Diese Arbeiten werden von fachlich Interessierten aus der Gemeinde erledigt.